Aus alt wurde neu
Nach langem Stillstand am Seligenstädter Bahnhof, eröffnete am 03. August 2019 die Eventlocation EINHARDS ihre Türen. Begleitet von der Band Tailormade wurde eine erfolgreiche Eröffnungsparty für das gesamte Bahnhofsgebäude gefeiert. Die VT-Ingenieurbau GmbH, mit Ihren Geschäftsführern Karl-Ludwig Toth und Peter Vetter, hat sich an die Herausforderung gewagt und 2013 von der Deutschen Bahn das Bahnhofs-Gelände mit den herunter gekommenen Gebäuden erworben. Die Deutsche Bahn hatte die Nutzung des Bahnhofs und der Freiflächen im Jahre 2008 aufgegeben.
Am Anfang war es nur eine kleine Vision, geprägt von viel Widerstand. Im Laufe der Zeit hat sich ein richtiges Konzept entwickelt, dass unter anderem Seligenstadt gebührend repräsentieren und einen Mehrwert für die Gesellschaft bringen kann. Die ehemalige Stückguthalle bot sich geradezu als Veranstaltungsraum an. Jeder der diesen Raum betritt spürt sofort diese unfassbar auffallende Aura die das Gemäuer des alten Bahnhofs umgibt.
Die Gebäude, insbesondere das Bahnhofsgebäude war in einem desolaten Zustand. Sie wurden in den 80-ziger Jahren alle aus dem Main-Sandstein erbaut. Bei der Bestandsanalyse im Jahre 2013 und der Entwicklung des Nutzungs-Konzeptes wurde Stück für Stück deutlich, dass eine nachhaltige Modernisierung und Instandhaltung nur mit großen Eingriffen in die Substanz zu machen ist.
Der Bestandskanal war komplett unbrauchbar. Praktisch alle Rohrstöße waren zerstört. Es wurden mehr als 150 Meter Kanaltrasse neu hergestellt und dazu die Fließrichtung nach Süden geändert. Durch die historischen Umbauten und Aufstockungen war die Standsicherheit nach heutigen Maßstäben nicht mehr gewährleistet. Die statische Struktur wurde komplett erneuert bzw. verstärkt. Für die Verbesserung des Wärmeschutzes wurde im Hauptgebäude eine Silikat-Innendämmung mit Kalkputz eingebaut. Die Kunststofffenster wurden durch Denkmal konforme, neue Holzfenster ersetzt. Das gesamte Gebäude wurde horizontal, oberhalb des Straßen Niveau aufgeschnitten und mit einer Horizontalsperre versehen. Damit ist das Mauerwerk gegen aufsteigende Feuchte gesichert. Die eleganten Sandsteinfassaden mit den stark profilierten Sandstein-Fenstergewänden wurde aufwändig gereinigt, die alten Fugen entfernt und mit denkmalgerechtem Fugenmörtel neu verfugt. Versandete Steine und Fenstergewände wurden entfernt und durch neue Steine ersetzt. Die Fahrbeläge des alten Bahnhofsgelände (Asphalt-Beton) auf der alten Ladestraße und der Stückgutverladerampe wurde zurückgebaut und das alte Basaltpflaster wieder aktiviert und ergänzt. Große Schotter-Freiflächen wurden in Parkplatzflächen umgewandelt.
Aus einer Wirtschaftsruine wurde in drei Sanierungsabschnitten ein attraktiver Gewerbestandort mitten in Seligenstadt. Im Erdgeschoss gibt es den Frisör „Hauptsache“, Inhaber Felix Keil, ein Cafe der Familie Haas sowie die neue Eventlocation „Einhards“. Im Hauptgebäude gibt es im ersten Obergeschoss eine Praxis für Osteopathie, Inhaber Angelika und Bernhard Hirsch. Im zweiten Obergeschoss haben die Projektentwickler und Bauträger Karl-Ludwig und Daniel Toth mit ihrer Firma Bauunit GmbH Ihr Domizil und im Dachgeschoss ist die Steuerkanzlei von Nadine Herrmann. Im August 2019 wurde der letzte Sanierungsabschnitt, die einstige, großzügige Stückguthalle, abgeschlossen. Der große Parkplatz mit seinen 44 Plätzen ist bestens geeignet für Besucher und Mieter des Neuen „alten“ Bahnhofs.
Ein kleiner Zeitungs-Auszug zur Eröffnungsfeier am 03. August 2019: